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                       Wissenswertes über die Taubheit bei Hunden

Erfahrungsbericht von der tauben Bella

Heyyy Angelika und Leute, die hier lesen und hier herumstöbern, ich bin die Bellaaaa, eine taube (na und?!) Hündin und habe damit noch weniger Probleme, denn meine Adoptiveltern sind ebenfalls taub! 

Nun mal eine Kurzgeschichte über mich... ich bin eine Januar-März 2005 irgendwo in Kreta oder in Griechenland geborene griech. Hirtenhündin, ich sehe schwarz-weiß aus, wenn man mich zuerst sieht,denkt man, ich sei eine Dalmatiner... ich weiss nicht, warum ich keine Dalmatiner bin, denn auf meinem Pass steht nur griech. Hirtenhündin... tja, was solls.

Wie man mich in Kreta bzw. in Griechenland genau fand und was in Griechenland ablief, kann ich leider euch Menschen nicht erzählen bzw. gebärden, doch eines weiß ich ganz genau, ich landete im Tierheim in Rüsselsheim und wurde dort gut aufgehoben, bis mich meine Adoptivmama und Papa Sascha und Judith per Internet fand... und zwar unter dem Link www.Taubenschlag.de dann die Seite www.einfach-taub.de  gelandet.....

Auf dem Foto sah ich natürlich niedlich aus, doch meine Adoptiveltern dachten nicht daran, wie groß ich sein könnte... *lacht wuff* und sie besuchten mich im Tierheim und sahen mich so freudig, aber doch erschrocken an, dass ich so riesengroß bin... naja, natürlich bestanden sie auf eine Gassirunde mit mir, auch wenn jemand dort sagte, ich sei schwierig... ups... 

    

Oh je, bei der Gassirunde mit einem Führer war ich so wild und leider nicht gehorsam (wie denn auch, wenn sie mich bisher noch nicht beigebracht haben) und ich machte meine Adoptiveltern ein bisschen Angst, doch sie haben mich trotzdem so lieb gewonnen und besuchten mich hier im Tierheim mehrmals und die liebe Tierheimleiterin Judith Wagner bestellte irgendwann eine Hundetrainerin, auch sie war ganz toll, die Heike.
Heike zeigte meine Adoptiveltern, wie man mit mir umzugehen ist, denn ich habe immer und immer wieder an der Leine gezogen und bellte jeden Hund an, egal wie, ich wollte einfach frei laufen, das ist verständlich, doch Heike zeigte sofort ihre Autorität und ich kapierte bald, dass ich nicht zerren durfte.
Bei einigen Begegnungen mit Heike und meine Adoptiveltern lernte ich schnell den Sichtzeichen „Platz". Sichtzeichen „Sitz“ kannte ich vorher schon...
Eines Tages waren meine Adoptiveltern von mir so überzeugt und wussten, dass ich, trotz keine Welpe mehr, immer noch lernfähig bin und haben dann auch meine Großeltern bei dem nächsten Besuch mitgebracht und auch sie waren sofort in mich verliebt... auch sie erschraken, dass ich so groß bin, *lacht wuff wuff* 

Die erste Wochenende in meinem neuen Zuhause am 9. November waren, ehrlich gesagt, für uns alle furchtbar... ich wurde am ersten Abend bei meiner neuen Zuhause noch läufig und hatte auch noch den Haarwechsel... Vor lauter Aufregung habe ich im Wohnzimmer auch noch Pipi gemacht, auch wenn wir vorher noch Gassi waren... ich hatte so eine Angst, weil alles für mich neu war und ich war wegen dem Schatten so schreckhaft und wusste nicht, wo ich war und warum ich nicht im Tierheim bin, doch ich war froh, dass ich meine Adoptiveltern so gut kannte, weil sie mich auch vorher im Tierheim mehrmals besuchten und ich gewann sofort Vertrauen zu ihnen. 

Es sind jetzt über vier Monaten vergangen, ich hatte vieles hinter mir... meine Läufigkeit, meine kurze Magen-Darm-Erkrankung und zuletzt eine Kastration im Januar... Ich weiss auch nicht, warum meine Eltern das machten, aber ich glaube, dass sie denken, dass ich so viel müde und träge war und ich auch sehr lange „geblutet“ (ca. fast drei Wochen) habe. Die Kastration hat so weh getan, ich mochte nicht Gassi gehen, wollte nur schlafen, alles war scheisse, nach gut vierzehn Tage nach der OP merkte ich langsam, dass es mir wieder gut geht und heute bin ich dankbar, dass es mir viel besser geht wie vor der Kastration, denn ich war so träge und jetzt bin ich ein sehr fröhlicher Wuff, die gerne von den Besuchern und Familien schmust, und was hier so schön ist: ich habe auch eigene Garten, wo ich viele Knochen verstecken kann und herumtollen und sogar hin- und her rennen kann, es ist sehr schön hier und ich möchte hier gar nicht missen.

 Ich merke, sie trainieren mich im Wald, denn komischerweise lassen sie mich ohne Leine laufen... manchmal ist es schwer, sofort zurückzukommen, denn im Wald riecht so lecker, nach etwas Wildes... doch wenn ich nicht zurückkomme, bekomme ich keine Fleischwürstchen... immer wenn sie gebärden, komm.. und ich komme zu ihnen zurück, bekomme ich Fleischwurst... ist doch toll, wenn wir uns langsam gut verstehen. Mit meinem Jagdtrieb im Wald ist es so extrem, mal sehen, was sie mit mir vorhaben und was für nächste Training ich bekomme... 

Nun möchte ich euch, liebe Leserinnen und Leser sagen, gebt auch einen tauben Hunden bzw. Handicap-Hunde eine Chance... und wenn ihr vielleicht Fragen habt oder Austausch wie meine Familie sucht, könnt ihr euch gerne an meine Adoptivmama und Papa Judith und Sascha wenden, sie freuen sich über jede Mailpost... aber bitte auch für mich eine kleine Leckerlies....

 

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